Samstag, 28. März 2009

Wintersport in Schweden

Hej!

Nachdem uns der Winter gestern nochmal mehr oder weniger überraschend heimgesucht hat, wäre es doch angebracht über die eine oder andere winterliche Aktivität meinerseits zu schreiben. Vielleicht hilft das ja irgendwie, den Schneematsch zu vertreiben...

Wintersport passiv: Tre Kronor vs. Suomi

Am 08.02., als vor einer halben Ewigkeit, waren Ernst, Dominik und ich gemeinsam mit einem Haufen anderer Erasmusstudenten im Globen, der größten (?) Veranstaltungshalle Schwedens. Sie laut Wikipedia "das größte sphärische Gebäude der Welt" mit einem Durchmesser von 110 Metern und einer Höhe von 85 Metern - ein ziemlich imposantes und im Süden Stockholms weit sichtbares Trumm mit einem Fassungsvermögen von etwa 16000 Sitzplätzen also.

08.02.: Der Ericsson Globe - oder auf Schwedisch schlicht "Globen"

08.02.: Und so sieht es drinnen vom dritten Rang aus

Dort finden üblicherweise Konzerte und Eishockeyspiele statt; so auch am ersten Februarwochenende die "LG Hockey Games", ein freundschaftliches Eishockeyturnier mit Russland, Tschechien, Schweden und Finnland. Die internationale Studentenvertretung war so nett, uns noch einigermaßen billige Karten für das "Derby" Schweden - Finnland um 130 SEK im dritten Rang zu organisieren.

08.02.: So schwer wars dann eigentlich gar nicht, eine vernünftige Karte zu bekommen...

08.02.: ...im Rang C-West, Sektion C8, Reihe 6, Platz 24

Dem Spiel selbst war, obwohl die Schweden 4-0 gewonnen haben, der Freundschaftsspielcharakter anzumerken - der schwedische Tormann war bezeichnenderweise bester Mann am Platz. Dennoch wars ganz lässig mal in so einer großen Arena ein Eishockeymatch zu sehen, leider hab ich meinen Vorsatz mal auch ein Ligaspiel zu besuchen nie mehr erfüllt.

08.02.: Das 3:0 war ein klassisches "Empty-Net-Goal"


08.02.: Wenigstens einmal blitzte trotz aller Freundschaft auch ein bisschen Rivalität auf...

08.02.: Endstand Tre Kronor: 4 - Suomi: 0

Wovon ich ein bisschen enttäuscht war, war die Stimmung in der Halle - da hätt ich mir mehr "Derbytime" erwartet. Aber vielleicht sind die Schweden auch am Sportplatz eher zurückhaltend; ich werd versuchen das zu verifizieren, wenn ich bei ein paar Fußballspielen war.

08.02.: Der gefürchtete schwedische Heimmob ;-)

Wintersport aktiv: Skifahren in Romme

Am Samstag in der Prüfungswoche, also am selben Tag, an dem das Tentapub stattfand, beschlossen Sonja, Andras, Daniel und ich auch einmal Skifahren zu gehen. Da wir alle die "offizielle", von ISS organisierte Tour nach Romme verpasst hatten, haben wir diesen Trip ohne große Probleme selbst auf die Beine gestellt.
Von Stockholm aus fährt jeden Freitag, Samstag und Sonntag während der Wintersaison ein Bus um 07.00 Uhr nach Romme, das etwa zweieinhalb Stunden nordwestlich von Stockholm liegt.

Das Skigebiet "Romme Alpin" liegt etwas südlich von Borlänge

Man kann da online ein Gesamtpacket mit Busfahrt, Tagesskipass und Skiausrüstung um 650 SEK ausborgen - nicht gerade billig, aber um diese Saison einmal noch zum Skifahren zu kommen war es das schon wert.
Ingesamt waren an diesem 14. März drei Busse mit etwa 150 Leuten dorthin unterwegs, der Großteil davon Schweden. Wenn der Bus T-Centralen um 07.00 verlässt, wird zu allererst mal das Licht abgedreht, da aufgrund der unchristlichen Zeit die meisten noch zu schlafen versuchen. Meinen hinteren Nachbarn hat das allerdings nicht sonderlich beeindruckt, weshalb es bei mir dann auch beim Versuch blieb.

14.03.: Nicht ausgeschlafen, aber trotzdem gut gelaunt mit dem Skibus nach Romme

Im Skigebiet gibts dann bei der "Tal"station eine große Skiverleihstation, wo man mit seiner Onlinereservierungsnummer (oder wenn man, wie üblich brav seine Nummer zieht) relativ schnell an seine vorbestellten Ski kommt.

14.03.: Die Expressschlange beim Skiverleih mit dem "Berg" im Hintergrund

14.03.: Andras - der "weiße Blitz" aus Ungarn ;-)

14.03.: Weu i wui, Schifoan, Schifoan, wow wow wow wow...

Gegen 10.15 ging es dann endlich per 6er-Sessellift rauf auf den "Berg", wo bei diese Bezeichnung für einen Alpenländler dann doch ein bisschen gewagt erscheint. Am meisten hat mich die Tatsache fasziniert, dass es grüne Pisten gibt (die ihre Farbe auch tatsächlich verdienen). "Romme Alpin" hat mich jedenfalls stark an den Hochficht im nördlichen Oberösterreich erinnert, falls den wer kennt:

14.03.: Das Skigebiet Romme "Alpin"

14.03.: Panoramablick ins "Tal"

14.03.: Ich, Sonja, Andras und Daniel beim "Gipfel"foto

Ein Hüttenbesuch durfte natürlich auch nicht fehlen, wobei sich die Schweden zumindest hier preismäßig an österreichischen Hütten orientiert haben dürften. Die Tatsache, dass es sogar ein Hütte gibt, wo ausschließlich Burger verkauft werden, hat mich dann allerdings doch zu der einen oder anderen kulturimperialistischen Aussage verleitet...

14.03.: Österreich-Ungarn und zwei Gulaschsuppen

14.03.: Das Ende eines langen Skitages

Gegen vier Uhr verlässt dann der Bus üblicherweise das Skigebiet wieder Richtung Stockholm, wobei man auf der Rückfahrt mit einem drittklassigen Hollywoodschinken verwöhnt wird. Weil wir uns aber sowieso für das anschließende Tentapub, das ja schon gegen 20 Uhr beginnen sollte, vorbereiten mussten, zogen die meisten dann dem Film ein aktives Erhohlungsschlaferl vor.

Mvh, Bernhard

PS: Das Schreiben über den Winter hat augenscheinlich geholfen - jetzt ist es nur mehr Grau in Stockholm. ;-)

Freitag, 27. März 2009

Das Ende von Periode 3

Hej!

Unmittelbar nach Julias Besuch hat sich dann auch Periode 3 dem Ende zugeneigt, was in den ersten beiden Märzwochen durchaus mit einigem (Lern-)Aufwand verbunden war. Meine beiden Kurse "Public Transport" und "Transport Modelling" haben dabei schlussendlich doch noch bewiesen, weshalb sie 15 ECTS wert sind.

Ein typischer Tag während der Prüfungszeit...

...begann mit einem entsetzlich frühen Weckerklingeln irgendwann zwischen 8.00 und 8.30. Ich werd's mir und euch lieber ersparen, ein Foto meines geschundenen Körpers - direkt nach dem Aufstehen gemacht - hier zu veröffentlichen.
Nach einem kräftigenden Frühstück mit leckerer Filmjölk, die ich im Juni hoffentlich literweise nach Österreich importieren kann,...

08:30: Fil och flingor - en typisk svensk frukost

...ging es dann direkt auf die KTH zu den letzten Kurseinheiten oder in die Bibliothek zum Lernen. Insbesondere Kalle, unser liebenswürdiger "Public Transport" Professor, hat sich hervorragend darum gekümmert, dass uns gegen Ende der Lehrveranstaltung neben lernen und Bericht schreiben nur ja nicht langweilig wird, und zur Sicherheit noch mehrstündige Präsentationen angesetzt.

09:58: "Public Transport & environment in China" - oder so

Mittags kann man dann üblicherweise was ganz Kurioses auf der gesamten KTH beobachten: Studenten, die vor den über den gesamten Campus verteilten Mikrowellen mit ihrem in einer Tupperware verpackten, selbst vorbereiteten Mittagessen in einer Schlange stehen ;-)

12:01: Floris versucht sich im "aktiven Anstellen" in Nymble

12:14: Queing fürs Mittagessen im V-Gebäude

Was auf den ersten Blick irgendwie lustig und ein bisserl befremdlich für den gelernten Österreicher wirkt ("Wer würd bei uns scho a Tuppergschirrl mit auf die Uni nehmen?" *g*), ist angesichts von Mensapreisen nicht unter 50 SEK gar nicht mal so eine blöde Idee. Man muss ja irgendwo mit dem Sparen beginnen... ;-)

12:30: En typisk svensk lunch

Bevor der Unterricht um 13:15 wieder weiterging, musste natürlich noch ein Kaffee den müden Körper wachrütteln. Der schmeckt übrigens ähnlich entsetzlich wie das Bier hier, aber man gewöhnt sich - 10 SEK ins Phrasenschwein - tatsächlich an alles...

12:30: Floris, der "evil pusher", der mich Schritt für Schritt der Kaffeesucht zugeführt hat

Am Nachmittag hieß es dann immer brav an einem der beiden Endberichte weiterschreiben ...

13:30: Das österreichisch-niederländische Gruppenarbeitsdreamteam

...oder für die "Transport Modelling" Prüfung auf der Bibliothek zu lernen. Die ist nebenbei bemerkt ein architektonisches Gustostückerl, bei dem einige alte Gebäude offensichtlich behutsam revitalisiert wurden und als Highlight ein ehemaliger freier Innenhof per Glasdach in den Bibliothekshauptraum verwandelt wurde.

Die KTH-Bibliothek gefällt hoffentlich nicht nur Architekturinteressierten...

16:45: Wie strebsam man in so einer Atmosphäre werden kann... ;-)

Der wohlverdiente Abschluss von Period 3

Nachdem bekanntlich alles mal ein Ende hat, gab es dann nach zwei Präsentationen, zwei mündlichen Prüfungen und zwei schriftlichen Prüfungen auch den einen oder anderen Grund zu feiern.
Am Donnerstag Abend, dem vierten von sechs möglichen Prüfungstagen in der Prüfungswoche "vecka 11", konnte ich dann den gemütlicheren Teil des Semesters mit einem österreichischen Abendessen für einige meiner nichtösterreichischen KurskollegInnen offiziell einläuten. Die Schnitzelgeneralprobe hat dabei auch für einen reibungslosen Ablauf gesorgt:

12.03: Hühnerschnitzerl mit Reis und Kartoffelsalat für Duke & seinen Bruder, Floris, Andrey, Calvin, Caroline und Stephane

12.03: Das Dessert ;-)

Den hochoffiziellen Abschluss der "Vecka 11" bildet aber das "Tentapub", das von der Studentenvertretung in Nymble am Samstag Abend, eine Stunde nach Ende der letzten Prüfungen, eröffnet wird. Da holt der feine Schwede dann seinen Partyoverall raus und dann gehts - gemeinsam mit (angeblich) bis zu 1499 anderen StudentInnen - auch schon los...

14.03: Traue keiner Party ohne queue

14.03: Steffi, Ziads Freundin, war auch zu Besuch...

14.03: ...und trotzdem hat der gute Kerl auch noch Zeit für ein Schwätzchen ;-)

14.03: Tentapub @ Nymble

Ein universitäres Zwischenfazit

Nach meinen fast überschwenglichen Lobeshymnen am Anfang des Semesters, ist es natürlich auch mal Zeit ein bisschen zu rekapitulieren - immerhin hab ich am 12.03.2009 die letzten "technischen" Prüfungen meines Raumplanungsstudiums hier an der KTH Stockholm abgeschlossen...
Ganz generell kann ich sagen, dass mich der gute Eindruck am Beginn des Semesters nicht getäuscht hat. Beide Kurse haben Spass gemacht und waren sowohl inhaltlich, was die Vorlesungen betrifft, als auch übungsmäßig gut vorbereitet und interessant aufbereitet. Die Art und Weise in diesen Kursen zu arbeiten, ist viel intensiver als in Österreich, da ein hohes Maß an laufender Mitarbeit (Hausübungen, kleine Präsentationen, Übungsbeispiele, kleine Aufsätze...) verlangt wird und die Vorlesungs- und Übungsteile enger verflechtet sind. Auch wenn's einen manchmal aufgrund des Arbeitsaufwandes unmittelbar nervt, hat es wohl schon einen gewissen pädagogischen Sinn - aber der muss ja bekanntlich nicht jedermanns Sache sein. Der Schwierigkeitsgrad bei den Prüfungen für die Vorlesungsteile kommt mir aber zumindest nicht schwerer als in Österreich vor; ob das jetzt an eben diesem pädagogischen Konzept ("learning by doing" oder so) oder doch am Niveau liegt, will ich hier mal nicht näher kommentieren (insbesondere, wenn ich noch keine Noten hab *g*).
Sollte es tatsächlich den einen oder anderen Raumplanungsstudenten geben, der oder die hier mitliest, kann ich ihm oder ihr auf jeden Fall empfehlen, rauf zu kommen - inhaltlich, organisatorisch und ECTS-mäßig ist das hier "a guats Gschäft". Am allerbesten wärs natürlich, den ganzen zweijährigen Master hier zu machen, da die KTH viele Masterprogramme auf Englisch anbietet und die Spezialisierungen nach einem Bakk. (z.B. im Transport- und Verkehrswesen) meiner subjektiven Empfindung nach interessanter sind. Nebenbei stellt sich da auch die Frage, ob Schweden/die KTH hier eine Vorreiterrolle im Bolognaprozess einnimmt, oder Österreich/die TU Wien einfach nur entsetzlich rückständig ist.
Aber ich weiß schon: Als Erasmusstudent, der genau ein halbes Jahr in einem fremden Land verbringt, redet's sich ja auch schön leicht daher. Nichtsdestotrotz schwärmen meine Kurskollegen Stephane, Calvin, Andrey und Duke ziemlich davon und viele Masterstudenten versuchen nicht ohne Grund ihr Glück ebenfalls in Stockholm...

Aber jetzt genug von der Uni - mittlerweile hat ja schon Periode 4 angefangen und die ist mit den beiden Sprachkursen richtig erholsam. Bald gibts dann die ersten Reiseberichte und hoffentlich was über den Frühling zu erzählen - auch wenn es in diesem Moment gerade wieder heftig zu schneien begonnen hat...

Mvh, Bernhard

Freitag, 13. März 2009

Die ersten Besucher

Hej!

Nachdem ich mich nun schon seit drei (!) Wochen davor gedrückt habe, meinen Blog zu aktualisieren, wirds heute als Entschädigung möglichst viele Fotos geben. Es gibt natürlich gute Gründe für meine Schreibfaulheit: Die letzten drei Wochen waren ziemlich intensiv und vollgepackt mit vielen Erlebnissen. Einerseits ist das Ende der Periode 3 ins Haus gestanden, was natürlich mit einem erhöhten Lern- und Arbeitsaufwand auf der Uni verbunden war (doch davon gibts das nächste Mal mehr), andererseits gabs Besuch aus Österreich.

Christina @ Stockholm

Christina, meine Sitznachbarin im Schwedischkurs bei Jeanette in Wien, hat Mitte Februar eine Woche bei Bekannten in Västerås, einer größeren schwedischen Stadt etwa 100 km von Stockholm entfernt, verbracht. Da sie unbedingt auch nach Stockholm wollte, haben wir uns für eine Sightseeingtour und das eine oder andere Bier verabredet.
Am Sonntag, 22. Februar, war es dann soweit und wir sind untertags mal gemeinsam durch die Stadt marschiert - leider bei entsetzlichem Wetter mit möglichst viel Schneegestöber und Wind. Unser erstes Ziel war das Stadshuset, Stockholms Rathaus, am östlichen Ende von Kungsholmen. Dort findet übrigens immer auch das Nobelbankett für die Nobelpreisträger statt.

22.02.: Stockholms Stadshus im Schnee

09.01.: Stockholms Stadshus von seiner wettermäßig schönsten Seite

22.02.: Die Arkaden im Innenhof grenzen direkt an den zugefrorenen Riddarfjärden

Ein toller Ausgangspunkt, um den südlichen Stadtteil Södermalm zu erkunden, ist übrigens der Katarinahissen bei Slussen. Dabei handelt es sich um einen 38 Meter hohen Aufzug mit einer Ausichtsplattform und einem Verbindungssteg nach Södermalm. Ganz ausgefuchste Insider können sich dann auch die 10 SEK für den Lift sparen und einfach von hinten über die Treppen zur Plattform gehen ;-)

22.02.: Der "Hintereingang" zum Katarinahissen

22.02.: Blick aufs verschneite Södermalm

22.02.: Slussen und Gamla Stan präsentieren sich auch nicht freundlicher

Wenn man den Katharinahissen wieder über den selben Weg verlässt kommt man zum Mosebacke torg, einem netten Platz, an dem das Södra Teatern und das Mosebacke Etablissement liegen. Der Gastgarten des ersteren hat eine spitzen Aussicht über Stockholm und es fehlt eigentlich nur mehr der Frühling, um das auch genießen zu können - hoffentlich auch dann schon mit jenen Leuten, die mich dann in den Osterferien besuchen kommen.

22.02.: Södra Teatern und darauf der Gastgarten des Mosebacke Etablissements

Und so seh ich den Gastgarten dann hoffentlich mal im Frühjahr und Sommer

Abends ging es dann noch in den Debaser in Slussen, wo wir noch die letzten Takte eines Konzerts aufschnappen und das versprochene Bier trinken konnten.

22.02.: Eine schwedische Nachwuchs(?)band im Debaser Slussen

22.02.: Ich, Christina und Sonja bei besagtem Bier

Schnitzerl für Julia...

Am nächsten Tag hieß es dann bald aufstehen und brav auf die Uni gehen, um noch an einem Bericht zu arbeiten, bevor es dann gegen 15 Uhr nach T-Centralen zum Busbahnhof ging, wo dann endlich "mein erster eigener" - d.h. "nur" wegen mir nach Schweden kommender ;-) - Besuch ankam: Julia!

23.02.: Julia is in town...!

Am Abend gabs zur Feier des Tages ein "Austrian Dinner" mit Schnitzerl, Kartoffelsalat und Palatschinken. Die Gästeliste dieses exquisiten österreichischen Gaumenschmauses war mit Ernst, Dominik, Sonja und Christina, die noch bis Dienstag Vormittag in Stockholm war, ausschließlich auf Österreicher beschränkt; ein Umstand der nicht nur Ernst erheiterte - aber man könnte es ja als Generalprobe für künftige Einladungen sehen. Leider, leider, leider hat anscheinend niemand Fotos von diesem Abend gemacht, was mich im Nachhinein ziemlich ärgert - somit müsst ihr mir jetzt einfach mal glauben, dass es trotz einer enormen Verzögerung bei der Nachspeise (→ verpatzte Generalprobe, gelungene Premiere oder so...) ganz nett war.

Fettisdagen

Das Programm der nächsten Tage war dann auch ziemlich intensiv mit vielen Sightseeingtouren, Stadtspaziergängen, Abendessen und sonstigen Abendunterhaltungen, dass die Woche (leider) wie im Flug verging.
Am Beginn stand am Dienstag eine ähnliche Tour wie mit Christina durch Södermalm am Programm, wobei die gute Julia anscheinend ein kleines Sonntagskind sein dürfte, was das Wetter betrifft. So schön wie in dieser Woche, wars glaub ich seitdem überhaupt nicht mehr...

24.02.: Der Fotovergleich macht sicher: Julia ist ein wettertechnisches Glückskind!

24.02.: Blick auf Skeppsholmen von Södermalm aus

24.02.: Selber Blick, anderes Motiv ;-)

24.02.: Die Sonne scheint auch für Södermalm

Da es sich bei diesem Dienstag gleichzeitig um den Faschingsdienstag gehandelt hat, gabs auch eine entsprechende Abendveranstaltung dazu: den Fettisdagen. Nachdem es sich bei Schweden um ein protestantisch geprägtes Land handelt, feiern die hier (leider oder gottseidank?) keinen Fasching, wie wir ihn kennen. Der Fettisdagen, was wohl so viel wie "fetter Tag" bedeutet, ist, wenn ich das richtig verstanden habe, von der Tradition her einfach der letzte Tag vor Beginn der Fastenzeit, wo man noch mal so richtig gallige, süße Sachen essen kann. ISS veranstaltete deshalb ein "Semla"-Essen in Nymble, wobei die Semla meiner Meinung nach mit einem Faschingskrapfen nicht mithalten kann.

24.02.: Ein Haufen "Semlor"

24.02.: Die Dame von Welt weiß, wie man ein solches Trumm isst ;-)

Sonja hat sich übrigens die Mühe gemacht, das Rezept im Internet zu suchen. Falls sich also ein passionierter Zuckerbäcker versuchen möchte...

Gamla Stan & Allhuset

Jeder Stockholmbesucher muss natürlich mal durch Gamla Stan, die Altstadt Stockholms, spazieren. Da zur Zeit noch Nebensaison ist, kann man das um einiges entspannter als im Sommer tun.

25.02.: Ein menschenleerer Stortorget in Gamla Stan

25.02.: Die Tyska kyrkan (deutsche Kirche)

25.02.: Am südlichen Ende der Svartmangatan

Am Abend ging es dann weiter ins Allhuset, dem traditionellen Studentpub der Universität Stockholm.

25.02.: Kleine Pre-party in meinem Wohnzimmer

25.02.: Allhuset klassisch - mieser DJ, ausgelassene Stimmung

25.02.: Bussi, bussi ;-)

Viecherlschaun in Skansen

Donnerstag gabs dann auch richtiges Kaiserwetter und dafür bietet sich dann natürlich Skansen, das große Freilichtmuseum auf der Stockholmer Insel Djurgården, an.
Wikipedia weiß darüber folgendes: "Skansen...wurde von Artur Hazelius ursprünglich als Annex zum Nordischen Museum geschaffen und 1891 als erstes Museum seiner Art eröffnet. Skansen ist ein Ausdruck der nationalromantischen Strömungen dieser Zeit und sollte den Schweden die eigene, durch die beginnende Industrialisierung bedrohte Volkskultur in Form eines lebenden Museums näherbringen. Die Idee oder Aufgabe war die Sicherung, Erhaltung und Konservierung bzw. die Wiederaufstellung und Rekonstruktion von typischen Bauten und authentischen Objekten, deren Ausstattung, Einrichtungen, Möbeln, Geräte, Werkzeugen usw..."

26.02.: Der Haupteingang Skansens

26.02.: Das ganze Gelände im Überblick - man würde vermutlich zwei Tage brauchen, um sich alles anzusehen

26.02.: Ein Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert

26.02.: Eine Dorfschule

26.02.: Der leider geschlossene Aussichtsturm

26.02.: Eine Hütte der Sami aus dem hohen Norden

26.02.: Ein verschneiter Dorfplatz

26.02.: Blick auf das Nordiska museet und Östermalm

26.02.: Blick auf Södermalm

"...Von Anfang an wollte Hazelius auch die Tierwelt Skandinaviens zeigen. Der Lagerplatz der Samen wurde mit einem Rentiergehege versehen, und nach und nach entstand ein Tierpark, der heute ungefähr 300 Tiere vorwiegend aus der nordischen Fauna umfasst."
Also hieß es Elch, Rentier und Wolf schaun gehen - der Bär liegt ja noch im Winterschlaf... ;-)

26.02.: Wer findet das Wildschwein?

26.02.: Ein langweiliger Wolf

26.02.: Ein Rotfuchs im Bärengehege

26.02.: Mein erster Elch in Schweden!

26.02.: Mein erstes Rentier - in etwa einer Woche übrigens dann auch auf dem Teller *mjam*

Von diesem Abend gibts dann auch leider nicht mehr allzuviel berichten, da mich dann eine beginnende Erkältung (ev. aus Österreich? *g*) niedergestreckt hat...

Ernsts Geburtstag

Am Samstag, Julias letztem Abend in Stockholm, hat sich dann Ernst zur Feier seines Geburtstags was Besonderes einfallen lassen: Kaiserschmarrnessen mit Orangenpunsch bei ihm in Stadshagen, wo wir ja auch schon Lucas Geburtstag gefeiert haben. Diesmal haben dann auch sogar mal andere Nationalitäten österreichische Spezialitäten kosten dürfen... ;-)

28.02.: Der vielbeschäftigte Koch

28.02.: Das Resultat *lecker*

28.02.: Wieder mal ein Dinner in Stadshagen

Und wer so brav einlädt und kocht, darf natürlich auch mit der einen oder anderen Aufmerksamkeit - in diesem Fall einem schwedischen "Snaps-Set" - rechnen:

28.02.: Ein nigelnagelneues Snaps-Set und ein glücklicher Ernst

28.02.: Skol!

Danach ging es weiter ins Allhuset, wo die offizielle "Welcome to Stockholm"-Party der Universität Stockholm veranstaltet wurde. Die versprochenen schwedischen Spezialitäten beschränkten sich leider nur auf Zuckerl und andere Süßigkeiten - aber gratis ist schließlich gratis *g*...

28.02.: Godis = schwedische Zuckerl

28.02.: 2 Franzosen, 1 Österreicher, 1 Ungar & 4 schwedische Bier

28.02.: Das letzte Foto vor der Abreise

Ja, und dann war die Woche auch schon wieder vorbei - so schnö kaunst gar net schaun...
Sonntag Mittag hab ich dann Julia in den Flughafenbus gesetzt und bin dann gleich weiter auf die KTH gefahren, um meinen Bericht für Public Transport zu beenden, der 12 Stunden später fertig sein sollte. Damit wurde dann auch das Ende von Periode 3 eingeläutet - aber davon, wie gesagt, beim nächsten Mal mehr.

Mvh, Bernhard