Nachdem ich mich nun schon seit drei (!) Wochen davor gedrückt habe, meinen Blog zu aktualisieren, wirds heute als Entschädigung möglichst viele Fotos geben. Es gibt natürlich gute Gründe für meine Schreibfaulheit: Die letzten drei Wochen waren ziemlich intensiv und vollgepackt mit vielen Erlebnissen. Einerseits ist das Ende der Periode 3 ins Haus gestanden, was natürlich mit einem erhöhten Lern- und Arbeitsaufwand auf der Uni verbunden war (doch davon gibts das nächste Mal mehr), andererseits gabs Besuch aus Österreich.
Christina @ Stockholm
Christina, meine Sitznachbarin im Schwedischkurs bei Jeanette in Wien, hat Mitte Februar eine Woche bei Bekannten in Västerås, einer größeren schwedischen Stadt etwa 100 km von Stockholm entfernt, verbracht. Da sie unbedingt auch nach Stockholm wollte, haben wir uns für eine Sightseeingtour und das eine oder andere Bier verabredet.
Am Sonntag, 22. Februar, war es dann soweit und wir sind untertags mal gemeinsam durch die Stadt marschiert - leider bei entsetzlichem Wetter mit möglichst viel Schneegestöber und Wind. Unser erstes Ziel war das Stadshuset, Stockholms Rathaus, am östlichen Ende von Kungsholmen. Dort findet übrigens immer auch das Nobelbankett für die Nobelpreisträger statt.
Ein toller Ausgangspunkt, um den südlichen Stadtteil Södermalm zu erkunden, ist übrigens der Katarinahissen bei Slussen. Dabei handelt es sich um einen 38 Meter hohen Aufzug mit einer Ausichtsplattform und einem Verbindungssteg nach Södermalm. Ganz ausgefuchste Insider können sich dann auch die 10 SEK für den Lift sparen und einfach von hinten über die Treppen zur Plattform gehen ;-)
Wenn man den Katharinahissen wieder über den selben Weg verlässt kommt man zum Mosebacke torg, einem netten Platz, an dem das Södra Teatern und das Mosebacke Etablissement liegen. Der Gastgarten des ersteren hat eine spitzen Aussicht über Stockholm und es fehlt eigentlich nur mehr der Frühling, um das auch genießen zu können - hoffentlich auch dann schon mit jenen Leuten, die mich dann in den Osterferien besuchen kommen.
Abends ging es dann noch in den Debaser in Slussen, wo wir noch die letzten Takte eines Konzerts aufschnappen und das versprochene Bier trinken konnten.
Schnitzerl für Julia...
Am nächsten Tag hieß es dann bald aufstehen und brav auf die Uni gehen, um noch an einem Bericht zu arbeiten, bevor es dann gegen 15 Uhr nach T-Centralen zum Busbahnhof ging, wo dann endlich "mein erster eigener" - d.h. "nur" wegen mir nach Schweden kommender ;-) - Besuch ankam: Julia!
Am Abend gabs zur Feier des Tages ein "Austrian Dinner" mit Schnitzerl, Kartoffelsalat und Palatschinken. Die Gästeliste dieses exquisiten österreichischen Gaumenschmauses war mit Ernst, Dominik, Sonja und Christina, die noch bis Dienstag Vormittag in Stockholm war, ausschließlich auf Österreicher beschränkt; ein Umstand der nicht nur Ernst erheiterte - aber man könnte es ja als Generalprobe für künftige Einladungen sehen. Leider, leider, leider hat anscheinend niemand Fotos von diesem Abend gemacht, was mich im Nachhinein ziemlich ärgert - somit müsst ihr mir jetzt einfach mal glauben, dass es trotz einer enormen Verzögerung bei der Nachspeise (→ verpatzte Generalprobe, gelungene Premiere oder so...) ganz nett war.
Fettisdagen
Das Programm der nächsten Tage war dann auch ziemlich intensiv mit vielen Sightseeingtouren, Stadtspaziergängen, Abendessen und sonstigen Abendunterhaltungen, dass die Woche (leider) wie im Flug verging.
Am Beginn stand am Dienstag eine ähnliche Tour wie mit Christina durch Södermalm am Programm, wobei die gute Julia anscheinend ein kleines Sonntagskind sein dürfte, was das Wetter betrifft. So schön wie in dieser Woche, wars glaub ich seitdem überhaupt nicht mehr...
Da es sich bei diesem Dienstag gleichzeitig um den Faschingsdienstag gehandelt hat, gabs auch eine entsprechende Abendveranstaltung dazu: den Fettisdagen. Nachdem es sich bei Schweden um ein protestantisch geprägtes Land handelt, feiern die hier (leider oder gottseidank?) keinen Fasching, wie wir ihn kennen. Der Fettisdagen, was wohl so viel wie "fetter Tag" bedeutet, ist, wenn ich das richtig verstanden habe, von der Tradition her einfach der letzte Tag vor Beginn der Fastenzeit, wo man noch mal so richtig gallige, süße Sachen essen kann. ISS veranstaltete deshalb ein "Semla"-Essen in Nymble, wobei die Semla meiner Meinung nach mit einem Faschingskrapfen nicht mithalten kann.
Sonja hat sich übrigens die Mühe gemacht, das Rezept im Internet zu suchen. Falls sich also ein passionierter Zuckerbäcker versuchen möchte...
Gamla Stan & Allhuset
Jeder Stockholmbesucher muss natürlich mal durch Gamla Stan, die Altstadt Stockholms, spazieren. Da zur Zeit noch Nebensaison ist, kann man das um einiges entspannter als im Sommer tun.
Am Abend ging es dann weiter ins Allhuset, dem traditionellen Studentpub der Universität Stockholm.
Viecherlschaun in Skansen
Donnerstag gabs dann auch richtiges Kaiserwetter und dafür bietet sich dann natürlich Skansen, das große Freilichtmuseum auf der Stockholmer Insel Djurgården, an.
Wikipedia weiß darüber folgendes: "Skansen...wurde von Artur Hazelius ursprünglich als Annex zum Nordischen Museum geschaffen und 1891 als erstes Museum seiner Art eröffnet. Skansen ist ein Ausdruck der nationalromantischen Strömungen dieser Zeit und sollte den Schweden die eigene, durch die beginnende Industrialisierung bedrohte Volkskultur in Form eines lebenden Museums näherbringen. Die Idee oder Aufgabe war die Sicherung, Erhaltung und Konservierung bzw. die Wiederaufstellung und Rekonstruktion von typischen Bauten und authentischen Objekten, deren Ausstattung, Einrichtungen, Möbeln, Geräte, Werkzeugen usw..."
26.02.: Das ganze Gelände im Überblick - man würde vermutlich zwei Tage brauchen, um sich alles anzusehen
"...Von Anfang an wollte Hazelius auch die Tierwelt Skandinaviens zeigen. Der Lagerplatz der Samen wurde mit einem Rentiergehege versehen, und nach und nach entstand ein Tierpark, der heute ungefähr 300 Tiere vorwiegend aus der nordischen Fauna umfasst."
Also hieß es Elch, Rentier und Wolf schaun gehen - der Bär liegt ja noch im Winterschlaf... ;-)
Von diesem Abend gibts dann auch leider nicht mehr allzuviel berichten, da mich dann eine beginnende Erkältung (ev. aus Österreich? *g*) niedergestreckt hat...
Ernsts Geburtstag
Am Samstag, Julias letztem Abend in Stockholm, hat sich dann Ernst zur Feier seines Geburtstags was Besonderes einfallen lassen: Kaiserschmarrnessen mit Orangenpunsch bei ihm in Stadshagen, wo wir ja auch schon Lucas Geburtstag gefeiert haben. Diesmal haben dann auch sogar mal andere Nationalitäten österreichische Spezialitäten kosten dürfen... ;-)
Und wer so brav einlädt und kocht, darf natürlich auch mit der einen oder anderen Aufmerksamkeit - in diesem Fall einem schwedischen "Snaps-Set" - rechnen:
Danach ging es weiter ins Allhuset, wo die offizielle "Welcome to Stockholm"-Party der Universität Stockholm veranstaltet wurde. Die versprochenen schwedischen Spezialitäten beschränkten sich leider nur auf Zuckerl und andere Süßigkeiten - aber gratis ist schließlich gratis *g*...
Ja, und dann war die Woche auch schon wieder vorbei - so schnö kaunst gar net schaun...
Sonntag Mittag hab ich dann Julia in den Flughafenbus gesetzt und bin dann gleich weiter auf die KTH gefahren, um meinen Bericht für Public Transport zu beenden, der 12 Stunden später fertig sein sollte. Damit wurde dann auch das Ende von Periode 3 eingeläutet - aber davon, wie gesagt, beim nächsten Mal mehr.
Mvh, Bernhard
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