Mittwoch, 22. April 2009

Osterbesuch aus Österreich

Hej!

Jaja, die Karwoche hatte es wirklich in sich, weshalb ich mal eine kleine Verschnaufpause benötigt habe, bevor ich mich wieder ans Schreiben machen konnte. Insgesamt 9 Österreicher und eine Österreicherin haben mich während der eineinhalb Wochen besucht - natürlich nicht alle auf einmal, aber fast. ;-)

Martin und Leo in Stockholm

Den Anfang machten Martin und Leo am Freitag, 3. April, wobei mir die beiden das schönste Gastgeschenk überhaupt mitgebracht haben: den Frühling! Es war ja auch kaum mehr auszuhalten, Berichte über das tolle Wetter in Österreich zu hören, während es in Stockholm eine Woche zuvor sogar noch einmal geschneit hat...
Das feine Wetter musste natürlich gleich mal dazu genutzt werden, den Gastgarten am Mosebake Torg, auf den ich mich ja schon seit Februar freue, einzuweihen.

04.04.: Das erste Gastgartenbier der Saison

Mit den beiden hat dann auch mein "traditionelles" Osterprogramm begonnen, dass v.a. aus Sightseeing untertags und Fortgehen am Abend bestand. Wie ich Ostern körperlich überstanden hab, ist mir zwar noch immer ein Rätsel, es war jedenfalls ein Heidenspass!
Neben den "Klassikern" Stockholms wie das Vasamuseum, die ich meine österreichischen Gäste zumeist alleine erkunden hab lassen, hab ich selbst noch das eine oder andere Platzerl entdecken und meine Eindrücke vom Stadtrundgang im Rahmen der "Swedish Society and Culture"-Lehrveranstaltung teilen können.

04.04.: Mårten Trotzigs gränd in Gamla Stan - Stockholms engste Gasse

04.04.: Zum 528. Mal ein Foto vom Katarinahissen aus ;-)

05.04.: Posieren im Djurgårdener Hafenbecken

Am ersten Abend haben dann Leo und ich (der gute Martin hat da leider etwas geschwächelt) gemeinsam mit anderen Österreichern und Deutschen den Hornstulls Strand, eine lässige Bar/Nachtklub im Süden von Södermalm erkundet. Durch die Lage am Wasser und die Art der Musik erinnert der Strand irgendwie ans Flex und ist durchaus empfehlenswert für alle, die es hier mal rauf schaffen.

03.04.: Preparty bei Sonja (leider ohne Martin)

03.04.: Gemütliches Biertrinken in Hornstulls Strand

Am darauffolgenden Abend haben wir dann zur Preparty der "ScanBalt Student Cruise to Tallinn" geschaut, um wenigstens ein bisschen was vom Kreuzfahrtflair genießen zu können. Für umgerechnet 32 € pro Person haben da viele Erasmusstudenten in Stockholm die Chance genutzt, gemeinsam mit 1300 anderen Studenten nach Tallinn zu kommen. Ich nehm mal an, dass sich jeder vorstellen kann, wie exzessiv es dort zugehen wird - die Schilderungen von Sonja, Ernst und Ziad haben diesbezüglich jedes Klischee bestätigt. ;-)

04.04.: Das erste Gruppenfoto, nachdems Martin auch mal mitgeschafft hat ;-)

04.04.: Jaja, Floris muss man einfach gern haben

Wir drei haben dann halt bis Dienstag Stockholm mehr oder weniger alleine unsicher gemacht, nachdem sich die Anzahl der Austauschstudenten aufgrund der Kreuzfahrt und der beginnenden Osterferien spürbar verringert hat. Leo hat aber im Flieger nach Stockholm aber zwei Linzer Bekannte getroffen, mit denen wir abends dann herumgezogen sind - "Home, sweet home" sozusagen.

05.04.: Linzer "Stammtisch" im Wirströms

Nachdem wir am Palmsonntag leider keinen Platz beim Jazzbrunch im Mosebake erwischt haben, haben wir uns dann am Abend mit einer feinen schwedischen Brotzeit mit Rentierschinken und -dörrfleisch, Lachs, Hering sowie natürlich - typisch schwedisch - Tubenkäse mit Speckgeschmack selbst entschädigt. War zwar extrem teuer, aber lecker!

05.04.: Brotzeit um knappe 500 SEK...

05.04.: ...wobei der leicht bizzare Tubenkäse mit Speckgeschmack noch den geringsten Anteil ausmachte

Am Montag, Leos und Martins letztem "richtigen" Tag in Stockholm, haben Martin und ich nochmal unserer Fußballleidenschaft (oder dem Fußballvogel?) gefrönt und sind ins Stockholmer Olympiastadion gegangen zum Match Djurgårdens IF vs. Örebro SK, das übrigens 1-0 für den schwedischen Rekordmeister endete. Darüber möchte ich aber an anderer Stelle nochmal genauer berichten.

06.04.: Der interessierte Groundhopper freut sich...

Ja, und über die Abschiedsfeier möcht ich wiederum lieber nicht so genau berichten. Die Geschichte handelt von Wodka in rauen Mengen und tiefsinnigen Diskussionen über schwedische Alkoholgesetze - auch hier kann der geneigte Leser wohl zwischen den Zeilen lesen...

06.04.: Abschiedsbier(e) in der Gula Villan

"Oasis" in Stockholm

Am Dienstag, 07.04., gaben sich dann meine "alten" Gäste mit meinen "neuen" Gästen die sprichwörtliche Klinke am Stockholmer Flughafen in die Hand. Tröpfchenweise tauchten in immer neuen Fliegern Gregor, Didi und Robert auf und verbrachten mal die erste Nacht bei mir Zimmer.
Während wir vier den ersten Abend "gesundheitsbedingt" gemütlich im Wirströms bei der traditionallen dienstäglichen Freejamsession verbrachten, war dann der nächste Abend schon etwas herausfordernder. Bernhard hat sich ab Mittwoch Nachmittag ebenfalls in Stockholm blicken lassen und so sind wir dann gemeinsam mit den anderen Österreichern ins Laroy, einem dieser zahllosen Schickimickiklubs rund um den Stureplan in Östermalm, gezogen.

08.04.: 4/7 meines zweiten Besuches (Robert, Didi, Bernhard und Gregor) sind bereit fürs Laroy - fesch, fesch!

Obwohl ich in dieser Hinsicht bis jetzt immer eher zurückhaltend war und mich immer eher geziert hab (wer mich näher kennt, weiß ja dass das jetzt normalerweise eher nicht so mein "Revier" ist), haben wir ziemlich viel Spaß gehabt - insbesondere was die Freundlichkeit schwedischer Türsteher beim Lokalverweis oder die "Bratresistenz" schwedischer Frauen gegenüber österreichischem Charme betrifft.

(Mittlerweile) 09.04.: Da weiß wer noch nicht, dass er bald des Lokals verwiesen wird *g*

09.04.: Steffi und Ziad waren natürlich auch mit von der Partie

Am Donnerstag war dann mit Martin, Christoph und Claudia das österreichische Septett komplett, wobei der Vergleich mit Oasis (O-Ton Bernhard: "Wir san wie Oasis. Eigentlich mögen ma uns ja eh olle net und kumman nur für gemeinsamen Auftritt wohin - und selbst da reisen wir verschiedn an. ;-)") da gar nicht so weit hergeholt war.
Diese unterschiedlichen Ankunftszeiten habens mir leider ein bisschen schwierig gemacht, allen auf einmal die Stadt zu zeigen. Aber der gute Gregor hat bei meiner - mittlerweile standardisierten - Stadtführung eh so brav aufgepasst, dass er dann diesen Part für die Neuankömmlinge übernommen hat.

10.04.: Zumindest beim Chillen am Kungsträdgården...

10.04.: ...und am Nybroviken war ich dann aber brav dabei

Ein Highlight haben wir uns aber alle gemeinsam nicht entgehen lassen: die Wachablöse vorm königlichen Schloss. Die wird an Wochenenden und Feiertagen etwas größer aufgezogen als normalerweise, u.a. mit einer Militärkapelle. Das Lustige und Skurrile ist, dass diese Militärkapelle eine eigene Choreographie einstudiert hat, die auch ein Medley ausgewählter Abbasongs enthält.

11.04.: Changing of the Guards auf Schwedisch

11.04.: Nicht nur Martin gefällts...

"Studentcruise" to Helsiniki

Nachdem ich ja leider nicht an der großen Studentenkreuzfahrt nach Tallinn teilnehmen konnte, hab ich in Rücksprache mit meinen Gästen kurzerhand selbst eine kleine organisiert. Wir konnten dabei ein Frühbucherangebot der Viking Line nutzen, bei dem wir nur 75 SEK pro Person in einer 4er Kabine für den Hin- und Rückweg (!) zahlen mussten. Da konnte man sich dann auch wie ein echter Schwede oder Finne fühlen, der diese Art von Kreuzfahrten v.a. zum Aufmunitionieren seiner Alkoholbestände im Duty Free und zum Party machen nutzt.
Vor der Abfahrt an einem wunderschönen Ostersamstagnachmittag mit 21°C , dem bis dahin wärmsten Tag des Jahres, nutzten wir noch den Jazzbrunch im Mosebake, den ich ja mit Martin und Leo eine Woche zuvor leider versäumt hatte, um uns für 165 SEK den Bauch noch so richtig voll zu schlagen. 165 SEK hört sich vielleicht jetzt viel an (und ist es ja ehrlich gesagt auch), aber man bekommt über den Dächern Stockholms feine schwedische und internationale Spezialitäten um sein Geld und es dürfte allen auch so richtig geschmeckt haben.

11.04.: Wenn doch nur immer Wochenende und Jazzbrunch wär!

11.04.: Leckere Nachspeise und ein super Ausblick - was will man mehr?

In der Nähe vom Mosebake und Slussen liegt dann auch der Fährhafen der Viking Line, wo das ganz schön imposante Schiff ablegt. Neben mir und meinen sieben Freunden sind auch Lukas, Manuel, Luca und Alessandro nach Helsinki mitgefahren und wir konnten bei der Abfahrt alle das Sonnendeck so richtig genießen und ich mir endlich den ersten Minisonnenbrand des Jahres aufzwicken.

11.04.: Gruppenfoto - 9 x Österreich, 2x Italien, 1x Schweiz/Deutschland bei 21°C

11.04.: "Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf'm Sonndeck..."

11.04.: Blick auf Djurgården von der Vikingfähre aus

Helsinki selbst hat uns dann nach einer "traditionellen" Nacht auf dem Schiff (siehe oben) äußerst unfreundlich empfangen - Grau in Grau bei 4°C. Zwei finnische Freunde von Didi waren so nett, uns die Stadt näher zu bringen und uns den einen oder anderen Geheimtipp (Dachterassencafe auf dem Hotel Torni mit Spitzenblick über Helsinki!) zu zeigen.

12.04.: Helsinki empfängt uns Grau in Grau *brrr*

12.04.: Das finnische Parlament (mit Sauna im Nebengebäude)

12.04.: Das einzige Sightseeinggroßgruppenfoto - ziemlich mühsam zu erstellen, nachdem ein Teil noch etwas "unwillig" vom Vortag war ;-)

Ein Teil der Gruppe hat sich dann wieder relativ bald aufs Schiff verzogen, um die Zeit bis zur Abfahrt um 17.30 Uhr mit etwas Schlaf zu überbrücken. Der Rest vom Schützenfest hat gemeinsam mit mir noch einen ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt unternommen, wo man sich dann auch gut vorstellen konnte, dass es im Sommer ganz fein sein kann. Dennoch bleibt auch als temporärer Bewohner der selbsternannten Hauptstadt Skandinaviens nur ein etwas überhebliches Urteil: Stockholm ist schöner - und basta. ;-)

12.04.: Cafe um 4,40 € im 18. Stock des Hotels Torni

12.04.: Der tapfere Rest etwas frierend vor der Kathedrale

12.04.: Bye, bye Helsinki

Ja, und nachdem wir dann am Montag Morgen und nach einer ereignisreichen zweiten Nacht an Bord (siehe oben) wieder in Stockholm zurück waren, brauchte der Großteil der Gruppe etwas Erholung vom Trip. Am Osterdienstag verabschiedeten sich dann auch schon der erste Teil, während Bernhard, Gregor und Didi noch eine Nacht bei mir verbrachten.

13.04.: "Das letzte Abendmahl" - Chili con Carne

So schnell sind also eineinhalb ereignisreiche Wochen vorbei - und mittlerweile hab ich sogar den drohenden Leberschaden durch etwas Regeneration abgewendet. Also Jungs und liebes Mädl: Es war ein Spitzenauftritt von "Oasis" (und natürlich auch von Martin und Leo) und ich hatte großen Spass daran. Ich hoffe, es hat euch ebenso gefallen wie mir!

Mvh, Bernhard

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen