Ein traditionsreicher schwedischer Feiertag ist der Valborgsmässoafton - kurz Valborg bzw. Walpurgisnacht auf Deutsch - der in der Nacht von 30. April auf den 1. Mai gefeiert wird. Das Schöne an diesem Fest ist, dass es gleichzeitig auch ein studentischer Feiertag ist, der insbesondere in traditionsreichen Universitätsstädten wie Uppsala groß gefeiert wird.
WalborgsPubrundan 2009 in Stockholm
Auch in Stockholm gibt es derartige, wenn auch weniger bekannte Traditionen wie die WalborgsPubrundan, die allerdings schon am 29. April stattfindet. Dabei öffnen ab etwa 13.00 Uhr, beginnend am IT-Campuns in Kista, der Reihe nach 12 Studentpubs der Stockholmer Universitäten. Ab 15.00 Uhr ist dann die Medizinuni dran, gegen 17 Uhr Stockholms Universitetet und dann geht es weiter auf die KTH. Um sich noch relativ sicher und direkt bewegen zu können, erwirbt man mit dem Kauf eines Ansteckbuttons um 60 SEK nicht nur alle Eintritte in die Studentpubs und den Eintritt zum Slutfest in Nymble auf der KTH sondern auch die Möglichkeit, mit eigens angemieteten Shuttlebussen zwischen den Universitäten herumzufahren.
Da ich natürlich ausgerechnet an diesem Nachmittag noch einen Kurs hatte und am Abend auf eine Geburtstagsparty eingeladen war, hab ich es nur auf die Abschlussparty nach Nymble geschafft. Das war aber nicht das schlechteste, nachdem ja meine ganze Energie für den nächsten Tag, die Valborgsfeiern in Uppsala, aufgespart werden wollte.
Das Forsränningen auf dem Fyrisån
Am nächsten Morgen ging es dann - gemeinsam mit vielen anderen Stockholmer Studenten - gegen 09.30 Uhr mit dem Zug Richtung Uppsala, um noch gerade rechtzeitig zum ersten Highlight des Tages, dem Forsränningen, einem Bootsrennen auf dem durchs Stadtzentrum führenden Fluss Fyrisån, zu kommen. Dabei versuchen 95 von Studenten gebaute Boote eine kurze Strecke inklusive einiger Stromschnellen zu überwinden. Die genaue Wertung hat sich mir nicht erschlossen, Kreativität dürfte aber vermutlich ein Hauptwertungsfaktor gewesen sein.
Am nächsten Morgen ging es dann - gemeinsam mit vielen anderen Stockholmer Studenten - gegen 09.30 Uhr mit dem Zug Richtung Uppsala, um noch gerade rechtzeitig zum ersten Highlight des Tages, dem Forsränningen, einem Bootsrennen auf dem durchs Stadtzentrum führenden Fluss Fyrisån, zu kommen. Dabei versuchen 95 von Studenten gebaute Boote eine kurze Strecke inklusive einiger Stromschnellen zu überwinden. Die genaue Wertung hat sich mir nicht erschlossen, Kreativität dürfte aber vermutlich ein Hauptwertungsfaktor gewesen sein.
30.04.: Menschenmassen (angeblich ca. 100000 Besucher in ganz Uppsala) genießen das Spektakel an einem herrlichen Frühjahrstag
30.04.: Nach einer Weile haben wir dann auch ein Platzerl direkt am Wasser gefunden, wo man einen besseren Überblick hatte
30.04.: Der Schachturm, mein Lieblings"boot", musst vor und nach jeder Brücke wieder auf- und abgebaut werden
Feiern im Ekonomikum
Gegen Mittag hat es uns dann weiter gezogen Richtung Ekonomikum, einem großen Park in der Nähe der Universität. Eine solche Masse an friedlich (!) feiernden Menschen hab ich noch selten erlebt. Es war zwar einiges an Polizei unterwegs, aber immer im Hintergrund und das eigentlich geltende Alkholverbot auf öffentlichen Plätzen großzügig übersehend.
Wir haben uns einen Einweggriller besorgt und uns mal in eine ruhigere Ecke des Parks verzogen. Dort haben wir es uns gemütlich gemacht, um auf das nächste Highlight, das gegen 15.00 Uhr vor der Universitätsbibliothek Carolina Rediviva angesetzt war, zu warten.
Wir haben uns einen Einweggriller besorgt und uns mal in eine ruhigere Ecke des Parks verzogen. Dort haben wir es uns gemütlich gemacht, um auf das nächste Highlight, das gegen 15.00 Uhr vor der Universitätsbibliothek Carolina Rediviva angesetzt war, zu warten.
Begrüßung des Frühlings vor der Carolina Rediviva
Der eigentliche Hintergrund der Valborgsfeierlichkeiten ist die Freude über das Ende der winterlichen Jahreshälfte und den Beginn der warmen und hellen Jahreszeit. In Uppsala wird dies durch das Schwenken der weißen Studentenmützen um exakt 15.00 Uhr auf ein Zeichen des Rektors ausgedrückt.
Danach geht es dann üblicheweise weiter in die sogenannten Nations, die Studentenvereinigungen, welche in Uppsala eine besonders wichtige und starke Stellung haben. In den Gärten dieser Vereinigungen startet dann der Champagnergalopp, eine Party bei welcher der Champagner nicht nur zum Trinken verwendet wird. ;-)
Um eine solche Veranstaltung besuchen zu können, musste man sich im Vorfeld als auswärtiger Student eine Gästekarte um etwas mehr als 200 SEK besorgen und dann nochmal 100 SEK Eintritt blechen. Normalerweise gilt ja bei mir und den meisten anderen die Devise: "Man kommt nur einmal zu solchen Ereignissen!", aber das war uns dann doch zu aufwendig und teuer.
Wir haben uns stattdessen wird in den Park beim Ekonomikum zurückbegeben, wo die Stimmung nicht zuletzt dank einer Konzertbühne und einer Soundanlage (und massig Alkohol) immer ausgelassener wurde - und trotzdem friedlich blieb! Das hatte echt schon was festival- und hippiemäßiges, wenn auch mit einem riesigen Müllberg.
Um eine solche Veranstaltung besuchen zu können, musste man sich im Vorfeld als auswärtiger Student eine Gästekarte um etwas mehr als 200 SEK besorgen und dann nochmal 100 SEK Eintritt blechen. Normalerweise gilt ja bei mir und den meisten anderen die Devise: "Man kommt nur einmal zu solchen Ereignissen!", aber das war uns dann doch zu aufwendig und teuer.
Wir haben uns stattdessen wird in den Park beim Ekonomikum zurückbegeben, wo die Stimmung nicht zuletzt dank einer Konzertbühne und einer Soundanlage (und massig Alkohol) immer ausgelassener wurde - und trotzdem friedlich blieb! Das hatte echt schon was festival- und hippiemäßiges, wenn auch mit einem riesigen Müllberg.
Valborgsfeuer in Gamla Uppsala
Der letzte Teil unseres ereignisreichen Tages in Uppsala bestand dann aus einer Fahrt mit dem Bus in den Vorort Gamla Uppsala, wo ein großes Valborgsfeuer entzündet wurde. Rituell gehts da wohl um die Vertreibung irgendwelcher Geister, Trolle und Hexen, im Prinzip ist es aber natürlich einfach eine klasse Sache für kleine und große Kinder... ;-)
Der letzte Zug um 00.10 Uhr hat uns dann nach 14 ereignisreichen und spektakulären Stunden wieder zurück nach Stockholm gebracht. Ich kann auf jeden Fall verstehen, warum eigens zu Valborg in Uppsala sogar Leute aus dem Ausland anreisen...
Mvh, Bernhard
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